Gedenken an Matija Verdnik-Tomaž

In Erinnerung an den Kärntner-slowenischen Arbeiter und Partisanen Matija Verdnik-Tomaž fand auch heuer wieder in Suetschach/Sveče eine sehr gut besuchte Gedenkveranstaltung statt. Die Festrede wurde von Manuel Jug gehalten, dem Obmann des Zentralverbands slowenischer Organisationen. Für die Gäste aus Oberkrain sprach Mirjam Jan-Blažić, Tatjana Feinig für die Feistritzer Gemeindebürger und Gemeindebürgerinnen. Moderiert wurde die Veranstaltung vom Vorstandsmitglied des Kärntner Verbands der Partisanen und Partisaninnen Nikolaj Orasche. Künstlerisch umrahmt wurde die Feierstunde vom zweisprachigen Männerchor „Bilka“ aus Ludmannsdorf/Bilčovs. Matija Verdnik-Tomaž, der am 4. Februar1944 im Kampf gegen die Nationalsozialisten fiel, hatte maßgeblich zur Bündelung antifaschistischer Widerstandsgruppen in der Südkärntner Region und zur erfolgreichen Ausweitung des Befreiungskampfes nördlich der Drau beigetragen.

Manuel Jug

Manuel Jug kam in seiner Rede unter anderem auf Mängel in der Bildungspolitik zu sprechen: „Ich wünsche mir, dass unsere Schüler viel mehr Geschichtsunterricht erhalten. Wir hier kennen alle die dunklen Kapitel in der Geschichte der slowenischen Volksgruppe in Kärnten. Unsere Jugendlichen allerdings erfahren in den Schulen zu wenig über die Deportation der Slowenen und Sloweninnen aus Kärnten, über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus, über den Antifaschismus, über die Ereignisse der 1970er Jahre und über die aktuelle Situation in Kärnten. Der Inhalt der Schulbücher muss überarbeitet werden, und die Lehrer, die für die Vermittlung dieser Themen und die Information der jüngeren Generation über unsere Geschichte zuständig sind, müssen entsprechend ausgebildet und informiert werden.“

Tatjana Feinig

Auf dem Suetschacher Friedhof liegen neben Matija Verdnik-Tomaž auch die Widerstandskämpfer Lekš Einspieler sowie Florijan Križnar und Valentin Schwarz. Ihnen ist das bestehende, von den lokalen slowenischen Kulturvereinen und „Kočna“ und „Šentjanž“ errichtete und von Walter Mischkulnig entworfene Denkmal unweit der Kirche gewidmet. Tatjana Feinig dazu: „Besonders stolz sind wir darauf, dass sich auch die Feistritzer Gemeinde an diesen Projekt offiziell beteiligt hat, und dass die Suetschacher Schmiede keine Entlohnung für die Ausarbeitung der Skulptur gefordert haben.“ Weiters informierte Tatjana Feinig bei dieser Gelegenheit über den Plan, das bestehende Denkmal entsprechend zu renovieren und im Zuge der Renovierung in dessen Nähe eine Gedenktafel für alle Opfer des Nazi-Regimes aus der ehemaligen – noch nicht mit Weizelsdorf/Svetna vas zusammengelegten – Gemeinde Feistritz an der Drau/Bistrica  v Rožu aufzustellen: Für Marija Andrejovič, geb. Esl, Gregor Cufer, Aleksander Čero-Franc, Ivan Čero-France, Primus-Primož Einspieler, Ana Marija Fertschnig, Thomas Malle, Terezija/Reza Pak, Andrej Permož und Peter Stingl, die in Konzentrationslagern umgebracht wurden oder Opfer der nazistischen mörderischen „Euthanasie“ wurden.

Patrick Wriessnig, Landessprecher der KPÖ Kärnten/Koroška, der persönlich nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte, gratulierte den Veranstaltern schriftlich und betonte, dass der Verband der Kärntner Partisanen und Partisaninnen mit seiner Tätigkeit einen unersetzlichen Beitrag für die Erinnerungskultur in Kärnten und Österreich leistet.

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