Wilde Schlägerei

Im Klagenfurter Naherholungsgebiet auf dem Kreuzbergl wurden Bäume großflächig geschlägert, unter Einsatz schwerer Maschinen. Auf den Fotos, die uns vorliegen, scheint nicht viel Schadholz auf. Dafür ist gesundes Buchenholz dabei, das nach Meinung unserer Expertinnen ziemlich gute Verkaufspreise erzielt.
Besorgte BürgerInnen haben im Magistrat nach dem Grund der Schlägerei gefragt, aber nichts Schlüssiges erfahren. Die Bürgermeisterin Mathiaschitz wusste nichts davon und verwies laut »Woche« auf das Büro der Gebäude- und Waldflächenverwaltung. Der zuständige Stadtrat meint, die Schlägerungen wären wegen Schädlingsbefall unbedingt notwendig gewesen. Der Umwelt- und Stadtgarten-Referent Frank Frey erklärte sich als nicht zuständig, kann aber (laut »Woche«) das Ausmaß der Schlägerungen »zum Teil nicht nachvollziehen«. Jetzt, so Frey, seien alle drei dabei, die Schlägerungen zu »hinterfragen«. Wir meinen: es wäre besser gewesen, sie hätten das davor getan … und dem Ex-Bürgermeister Christian Scheider die Axt aus der Hand genommen, der ohne Einvernehmen mit dem Stadtgartenreferat vierzig Alleebäume in der Jessernigstraße fällen will.
Die diesjährige Schlägerei auf dem Kreuzbergl ist nicht die erste. Schon 2013 wurden Maria-Luise Mathiaschitz, damals noch Vizebürgermeisterin, und die Grünen von Schlägerungen und Einsatz schwerer Maschinen rund um die Zillhöhe aufgescheucht; sie würden sich für die Umwidmung in einen Erholungswald einsetzen, sagten die Grünen, und die Vizebürgermeisterin  verwies auf das damals vorgestellte Stadtentwicklungskonzept, in dem das Kreuzbergl als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen wird. Folgenlos, wie es scheint.
Besonders ernst nehmen die GemeindevertreterInnen ihre Ankündigungen also nicht. Und, wie das neueste Beispiel beweist, sind sie auch nicht besonders kommunikativ – weder im Umgang mit der Öffentlichkeit noch untereinander. Transparenz schaut anders aus. Und Landschaftsschutz auch.

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