Gedenkgehen

Am 27. April findet in Klagenfurt/Celovec das alljährliche „Gedenkgehen“ von der Klagenfurter „Burg“ zum Landesgericht statt; gedacht wird der Opfer der Klagenfurter Nazijustiz.

16:00 im Burghof, Burggasse 8: Rede von Dr. Winfried Garscha (DÖW – Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands), danach um

17:00 „Gedenkgehen“ zum Landesgericht, Begrüßung durch den Präsidenten des Landesgerichtes Dr. Bernd Lutschounig.

Veranstalter: Memorial Kärnten/Koroška, Plattform gegen das Wiederaufleben von Faschismus, Rassismus und Antisemitismus.

Vor zehn Jahren, beim „Gedenkgehen“ 2008, wurde zum ersten Mal die Forderung nach einer Gedenktafel für die im Gerichtsgebäude in den Jahren der Naziherrschaft gegen Angehörige beider Sprachgruppen gefällten Urteile erhoben. Fünf Jahre danach – die Gedenkrede hielt der mittlerweile verstorbene Staatsanwalt Mirko Boročnik – wurde das Mahnmal neben dem Haupteingang ins Gebäude dann auch enthüllt. Es enthält 47 Namen von Antifaschistinnen und Antifaschisten, die gruppenweise ab 1941 zum Tod verurteilt, dann nach Graz überstellt und umgebracht wurden; die letzte Gruppe – slowenische Frauen aus Ludmannsdorf/Bilčovs – entkam dem Tod durch eine Fliegerbombe, die im Februar 1945 auf Berlin niederging und den obersten Nazi-Richter Freisler, der sich persönlich um die Verurteilung der Antifaschistinnen in Kärnten kümmern wollte, vom Leben in den Tod beförderte. Der Prozess gegen die Ludmannsdorfer Widerstandskämpferinnen fand dann nicht statt, die Frauen überlebten. Andrej Mohar hat ihnen in seiner unlängst erschienenen zweisprachigen Broschüre „Stolz auf die Vorfahren“ ein Denkmal gesetzt.

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